Veränderugsprozesse einleiten
Veränderungsprozesse einleiten

Das Problem:
Ihr wollt eine neue Software einführen, Prozesse verändern oder gar neue Geschäftsfelder erschließen usw. egal was Ihr an Neuem macht – Eure Mitarbeiter werden es (zunächst) nicht mögen.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Unser Gehirn sucht in allem nach Sicherheit. Habt Ihr neue Ideen, werden diese immer skeptisch beäugt. Das kann von Unruhe bis zu verstecktem Boykott gehen.
Die Lösung:
Mitarbeiter müssen Euch Vertrauen. Das aufzubauen ist langwierig. Unsere Aufgabe als Unternehmer ist, das Positive des Veränderungsprozesses in die zu Köpfe bringen – denn das wird meist vergessen und nur die Stressfaktoren bleiben im Gedächtnis haften.
In der ganzen Podcast Folge nenne ich 3 konkrete Möglichkeiten das in der Praxis umzusetzen.


Mitarbeiter hassen Veränderungen. Wie Ihr sie dennoch umsetzt.
Jetzt reinhören in den Unternehmerfreuden Podcast:
Überblick
Veränderungen müssen sein – aber keiner mag sie
Wenn wir als Unternehmer unseren Mitarbeitern so richtig auf den Keks gehen wollen, dann müssen wir nur eines tun. Wir müssen etwas Neues einführen.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und will diese Neuerung nicht. Ich hatte das Vergnügen, eine neue Software in meinem Bauunternehmen einzuführen. Fand natürlich keiner gut, denn obwohl es Gemecker gab an der alten Software, ist es trotzdem so, dass etwas Neues immer Unsicherheit mit sich bringt. Und genau darum soll es heute gehen.
Was passiert da eigentlich im Hintergrund, was passiert bei uns Menschen, wenn neue Dinge eingeführt werden? Und wie können wir als Führungskräfte damit umgehen?
Wie können wir Veränderungsprozesse einleiten, begleiten und unser Team ins Boot holen?
Der erste Fehler: Das Team vor vollendete Tatsachen setzen
Wie gesagt, wir wollten eine neue Software einführen, also ich wollte das, weil es ständig Gemecker gab an unserer vorher benutzten Software. Ich habe mich hingesetzt und wochenlang und monatelang recherchiert, Telefonate geführt, mir Dinge angeguckt, selbst was entwickelt und so weiter.
Irgendwann das ganze präsentiert. Und die Mannschaft? Die Mannschaft hat sich das angeguckt und war so Semi begeistert. Es gab viel Skepsis: Wie wird es funktionieren? Klappt das denn? Und so weiter.
Egal, ob ihr jetzt das Thema Software nehmt oder ob ihr Prozesse ändern, Aufgaben neu verteilen oder sogar ein neues Geschäftsfeld erschließen wollt. Völlig egal.
Immer, wenn ihr was Neues macht, werdet ihr auf Skepsis stoßen!
Manche im Team werden Euer Thema boykottieren
Einige Mitarbeitende werden offen oder (häufiger) hintenrum versuchen das Thema zu boykottieren. Das ist in der Praxis tatsächlich oft der Fall. War auch in meinem Beispiel der Fall. Da heißt es dann „das ist alles Schrott was du da gemacht hast“, alle schimpfen. Warum? Weil es eine Umstellung ist. Weil diese Umstellung bedeutet, dass der Mitarbeiter eine geistige Flexibilität an den Tag legen muss.
Bitte nicht falsch verstehen: Das betrifft nicht nur Mitarbeiter. Das geht auch Unternehmern so. Das Thema betrifft jeden Menschen. Wir versuchen die alten Pfade weiter zu laufen.
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere.
Und das hat einen Sinn. Wenn wir Gewohnheiten nachgehen, dann sind wir effizient in dem, was wir tun, weil wir wissen, was wir tun. Das gibt unserem Gehirn ein Gefühl der Sicherheit. Und unser Gehirn ist immer bestrebt, nach Sicherheit zu suchen. Dieses Wiederholen von bestimmten Abläufen verschafft uns das Gefühl, dass das, was wir machen, effizient ist – auch wenn es völlig ineffizient ist. Daher kommt der Spruch „das haben wir immer schon so gemacht“.
Gehen wir Gewohnheiten nach, glauben wir, wir hätten die Sache im Griff. Eben weil wir sie seit Jahren schon so machen. Und irgendwie funktionieren sie ja auch.
Wir müssen die Leute ins Boot holen, sonst scheitert unser Vorhaben
Immer, wenn ihr Veränderungen in eurem Betrieb umsetzt, wird es Menschen im Team geben, die offen für Neuerungen sind. Ihr werdet Menschen haben, die sind sehr skeptisch und werden das ganze erstmal sehr negativ betrachten.
Wenn wir Dinge verändern wollen, müssen wir immer möglichst alle Leute mit im Boot haben, denn sonst kriegen wir die Dinge nicht verändert.
Sonst passiert folgendes:
Die Veränderung findet nicht statt! Mitarbeiterinnen werden versuch sie zu umgehen, sie werden tricksen oder boykottieren. Wenn die Menschen nicht das Gefühl haben, dass ein Vorhaben sinnvoll ist, werden sie versuchen, das zu umgehen.
Das ist eigentlich gut. Schließlich brauchen wir mitdenkende, mündige Menschen! Aber natürlich ist es auch anstrengend für Führungskräfte.
Aus meiner Erfahrung heraus, ist es oft so, dass in Handwerk und inhabergeführten Betrieben Dinge erdacht werden, die dann scheitern, weil das Team diese Dinge nicht umsetzt.
Daraus ergibt sich die Frage der Mitarbeiterführung:
Wie können wir Umsetzungsbereitschaft erzeugen?
Wir brauchen nicht zu glauben, dass nur weil wir der Chef sind, dass Ganze dann auch gemacht wird. Das ist ein Irrglaube, und das ist auch ein bisschen das Denken von vorgestern.
Wir müssen verstehen, dass wir als Unternehmer unsere Ideen auch promoten müssen. Auch, wenn uns der ganze Laden gehört, müssen wir dafür sorgen, dass wir Werbung für unsere Ideen machen.
Ja, es ist unser Unternehmen, ja, wir geben die Regeln vor, aber ob die Regeln eingehalten werden, hängt davon ab, wie gut wir den Nutzen der Veränderung kommuniziert haben. Genau das ist Mitarbeiterführung.
„Vertrauen in Führungskompetenz“ ist das Schlüsselwort
Das Größte, was ihr euch als Chefs erarbeiten könnt ist, dass eure Mitarbeiter sagen: „Ich sehe das anders, aber ist OK, wenn du das meinst, dann probieren wir das aus.“
Das schafft ihr natürlich nur, wenn eure Mitarbeiter euch Vertrauen. Vertrauen aufzubauen ist ein extrem langwieriger Prozess. Dazu muss Euer Team vertrauen in eure Persönlichkeit und euren Charakter haben. Aber auch in eure unternehmerischen Fähigkeiten.
Dieses Vertrauen entsteht aus der Ausstrahlung, die Ihr habt, vor allem aber aus den Erfahrungen, die eure Mitarbeitenden mit euch gemacht haben. Das heißt also, wenn ihr eine lange Serie habt von neuen Projekten, die immer funktionieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eure Leute euch automatisch folgen.
Vertrauen bauen wir am besten auf, indem wir von Anfang an die Leute mit ins Boot holen. Was war zum Beispiel mein Fehler in der Software Geschichte. Ich habe immer wieder die Kritik gehört von den Mitarbeitern und habe ich mich in meinem stillen Kämmerlein monatelang mit dem Thema beschäftigt und alleine eine Lösung ausgedacht. Und irgendwann habe ich halt gesagt bei unserer Allmorgendlichen Frühstücksbesprechung habe ich dann gesagt, so Leute, ich hab jetzt die Lösung, das und das machen wir jetzt, das heißt also, ich habe denen die fertige Idee präsentiert und sie hatten gar keine Wahl mehr, weil ich war ja schon. Mit dem Prozess. Das Problem ist jetzt, dass all die Gedanken, die ich mir gemacht habe, ich hab bestimmt 20 mindestens Systeme miteinander verglichen. Ich kann, ich kannte jetzt die vor und Nachteile, ich wusste jetzt, wo sind technische Grenzen, was können wir umsetzen, was ist auch in unserem Budget und was ist so das Gesamtpaket, was uns am ehesten zugute kommen wird. Das konnten meine Mitarbeiter ja alle gar nicht wissen, denn sie waren in diesem Prozess gar nicht beteiligt. Und da fängt schon das Problem an. Ich sage nicht, ihr müsst die Leute auf jedem Schritt mitnehmen, das ist zu aufwendig, dass es zeitlich gar nicht machbar und es interessiert viele Leute auch einfach gar nicht, aber ihr müsst sie so n bisschen auf die Reise mitnehmen und ihr nehmt sie dann mit. Mit wenn ihr die Dinge im Vorfeld ansprecht. Ich hätte zum Beispiel sagen können, OK, Leute, wisst ihr was, ich hab festgestellt, wir meckern immer über die Software, ich werde mich jetzt die nächsten Wochen und Monate mal damit auseinandersetzen, dass wir irgendwie ne neue. Und dann könnte ich in einer Besprechung einfach nur mal n Zwischenstand fallen lassen und sagen, Leute, ich bin mit dem Thema weiter, ich hab das jetzt eingegrenzt, ich hab jetzt was ich 3 Anbieter oder ich hab die und die Lösung schon gefunden. Wie seht ihr das? Dann sind sie so n bisschen involviert und dann könnten können sie sich geistig kann der Mensch sich dann schon drauf einstellen. OK, da kommt jetzt demnächst was, da wird was passieren und das könnt ihr mit jedem anderen Bereich auch machen. Ihr könnt euch hinsetzen und sagen, Leute was ich unsere. Keine Ahnung, unsere Zahlen passen nicht, wir brauchen ne höhere Marge, dazu müssen wir unsere Prozesse verändern. Ich werd mich jetzt demnächst mal hinsetzen und überlegen, wie wir das. Können. Dann kommt ihr irgendwann und sagt, ja, ich hab mir jetzt Gedanken gemacht, das und das ist so meine Überlegung und ich werd das jetzt noch ausfallen und so weiter und so weiter und irgendwann stellt ihr es dann komplett vor. So dann ist diese Reise schon mit dabei und durch diese gedankliche Vorbereitung bauen sich schon Hemmnisse ab, denn das erste was passiert in Menschen ist, da kommt was Neues. Oh Gott, das will ich nicht. Weil unser Gehirn immer auf Sicherheit trainiert ist. Das heißt, alles was neu ist, ist ne Unsicherheit, selbst wenn es total gut sein könnte, spielt es erstmal keine Rolle, weil es ist ungewohnt, ungewohnt, ist unsicher, unsicher will ich nicht, sagt unser Gehirn ist n unterbewusster Prozess.
Indem.
Man es vorher thematisiert, baut ihr dieses Hemmnis schon mal ab und ihr sorgt dafür, dass die Leute sich auch einfach mitgenommen fühlen, dass sie vielleicht ihre Meinung dazu sagen können, dass sie Ideen mit einbringen können. Das hilft euch hinterher, denn das, was auch ganz oft passiert ist, ihr kommt jetzt mit dem neuen Plan und dann wird euch gesagt, das ist alles Schrott was du da sagst. Das stimmt alles nicht, das funktioniert doch alles nicht, das ist doch alles Käse und so weiter so, das heißt die ganze Schuld für all das was nicht funktioniert und meistens funktioniert ja irgendwas nicht, all diese Schuld wird auf euch geladen und das sorgt dafür, dass man euch eine gewisse Inkompetenz zuspricht. Nehmt ihr die Leute aber mit ins Boot, könnt ihr immer sagen, ich hab euch doch gefragt, wir haben doch drüber gesprochen, ihr habt doch gesagt, ihr wollt das und das und das haben wir jetzt versucht umzusetzen und dass sie das und das wollt, habt ihr damals auch gar nicht gesagt oder habt es vielleicht selbst auch gar nicht gesehen. So, das heißt also, ihr schafft auch damit auch ne Verbindlichkeit und nehmt euch selbst auch n Stück weit aus der Schusslinie meiner man am Ende natürlich ganz klar sagen muss, als Unternehmer sind wir nun mal immer die führenden Köpfe und da müssen wir halt auch gerade stehen und wenn etwas schiefläuft, müssen wir es auch unsere Kappe nehmen, das sollte man auch. Mhm, aber es ist halt etwas anderes, ob ich die Leute da schon mit ins Boot hole oder ob ich sie quasi vor vollendete Tatsachen stelle. So, das ist also mal der erste Schritt, den wir machen können, um Vertrauen aufzubauen, um eine Basis zu schaffen, die erstmal eine gewisse Neutralität für neue, für Neuerungen erstmal erzeugt. Schritt 1 die Mannschaft mit ins Boot holen. Was dann passiert ist ja folgendes. Jetzt habt ihr das neue Projekt angestoßen. Im neuen Prozess die neue Software, was auch immer und in der Regel ist es ja so, dass wenn man etwas neu macht, das nicht sofort funktioniert, sondern es gibt immer so ne Justierungsphase, also man hat sich irgendwas ausgedacht und stellt dann in der Realität und in der Praxis fest. Ah so war es dann doch nicht, wir müssen nachbessern. So, und diese Phase, die ist eigentlich die, wo die Menschen hinschmeißen und sagen, das klappt alles nicht, da hab ich keinen Bock drauf, das ist mir zu kompliziert und wo sie dann versuchen, dieses neue Thema zu umgehen und es die Dinge wieder auf dem alten Wege zu machen, und da müsst ihr dran bleiben, das ist ne Phase, die müssen wir aushalten, da kann es eben auch mal sein, dass die unsere Mitarbeiter uns nicht so wohlgesonnen sind, weil sie einfach nur genervt sind von dem, was wir tun. Aber da müsst ihr dranbleiben. Das heißt, da müsst ihr immer wieder gucken, dass das eingehalten wird. Wenn ihr sagt, der Prozess wird jetzt so und so abgewickelt, dann müsst ihr immer wieder dranbleiben, immer wieder nachfragen, sag mal, hast du das auch so gemacht, wir hatten das so und so besprochen, mach es doch bitte beim nächsten Mal so. Immer wieder. Das ist halt anstrengend, aber das ist wichtig und auch da müsst ihr wieder verstehen, wie funktionieren wir denn als Mensch. Wir wollen immer wieder quasi aus auf den ausgetrampelten Pfad zurück, wir versuchen immer wieder dahin zurückzukommen, weil das ist das, was wir kennen, und ihr sagt jetzt, nee, der Pfad ist jetzt nicht mehr da, sondern der ist jetzt rechts daneben. Also müsst ihr die Leute immer wieder so n bisschen rechts daneben schubsen, dass sie das eben auch sehen und dass sich da rechts dann eben dieser neue Pfad austrampelt. Und wenn der erstmal so n bisschen ausgetrampelt ist, dann verschwindet der alte Pfad in den Köpfen automatisch und dann setzt sich das Neue durch. Das ist so, ihr könnt das ja auch vergleichen, wenn ihr. Ihr ein Kind habt oder wenn ihr n Hund habt oder was auch immer, in allen Bereichen ist das immer so, wenn es um lernen geht. Wenn ihr jetzt eurem Kind sagt Handyzeit wird jetzt begrenzt, das ist ja der Klassiker heutzutage, hab ich mit meinen Kindern auch immer das Thema. Handyzeit ist jetzt nur noch eine Stunde am. Und ihr begrenzt das nicht über ne App, wo es automatisch passiert. Dann würde es ja immer wieder passieren, dass die Kinder versuchen nachzufragen, kann ich noch mehr Zeit haben, kriege ich das jetzt oder sie machen es vielleicht heimlich. So, das heißt, da müsst ihr auch immer wieder dranbleiben, bis das Eingeschliffen ist, bis das der normale Zustand ist. Und genauso ist es eben auch bei solchen Sachen im Unternehmen. Man muss immer wieder gucken, dass sich die Dinge einschleifen und sagen wir mal ganz ehrlich, wenn wir uns selbst reflektieren, ist das doch bei uns selbst auch so, wenn ihr mal versucht etwas anders zu machen, etwas neu zu machen, dann schafft ihr das nicht, weil ihr euch das einmal vornehmt, ihr schafft das erst, wenn ihr es wieder und wieder und wieder macht, jeder spielt. Jeder Sportler. Dass jeder der, der irgendwo etwas mal gelernt hat, weiß das. Wenn ich einen neuen Bewegungsablauf, eine neue Technik anwenden will. Dann höre ich die im ersten Moment. Ich verstehe sie in der Theorie, ich sage vielleicht sogar, jawoll, das klingt gut, das will ich umsetzen, aber deswegen tut mein Körper das noch nicht, ich muss das erst 100 200 300 Mal wiederholen und dann ist dieser Bewegungsablauf, dann ist diese Technik quasi verankert in meinem Körper und dann tue ich es automatisch und merke es irgendwann gar nicht mehr und genau das ist das, was wir begleiten müssen, wo wir aktiv. Kommunizieren müssen, reden müssen, immer wieder Verständnis aufbringen, müssen aber dennoch natürlich auch mit Nachdruck das Ganze durchsetzen sagen, das ist jetzt so besprochen, so machen wir das jetzt. Das heißt, da brauchen wir also. Eine Klarheit in der Kommunikation, klare Regeln, klare Grenzen und ihr seid in dem Moment immer dafür zuständig, dass diese Regeln und Grenzen eingehalten werden. Das heißt, wenn jemand die Regeln verletzt. Dann muss daraus ne Konsequenz folgen und ihr müsst immer wieder das Verständnis auch aufbringen für die Kritik, die. Und denn, wie gesagt, das ist die Phase, die für eure Mitarbeiter auch am Stressigsten ist. Denn das ist anstrengend, das ist ne geistige Herausforderung. Meistens ist das auch irgendwo mit Zusatzarbeit noch verbunden und das muss man begleiten und da muss man immer wieder. Auch über viel Lob, irgendwie das ganze pushen und immer wieder auch über Besprechungen kann man es machen, Einzelgespräche oder oder auch ganze Teambesprechungen, je nachdem. Dass man das ganze Thema einfach da dann am Leben erhält, in der in, in den Köpfen einfach immer wieder drin hat, immer wieder das Ganze ansprechen, solange bis es die Leute wirklich nervt. Denn wenn es die Leute nervt, dann noch mal ansprechen und dann wisst ihr eigentlich, OK, jetzt sind wir kopffächer an dem Punkt, wo es dann auch wirklich angekommen ist. So, das ist also die Phase in der Umsetzung, die erstmal kritisch ist. Wenn ihr diese Phase durch habt, dann ist es in der Regel so, dass dann Erfolge eintreten. Sollte zumindest so sein, es sei denn eure Idee war Schrott, dann passieren natürlich keine Erfolge, dann werdet ihr das aber auch relativ schnell merken, ist dann so, da muss man das auch kommunizieren. Ich bin mal n großer Freund von von Offenheit bei solchen Sachen, das heißt ich würde bei solchen Themen immer mich hinstellen, sagen ja Leute, das hab ich falsch eingeschätzt, tut mir leid, machen wir beim nächsten Mal anders ist n Fehler lernen wir drauf. Aus Haken wir ab. So aber nehmen wir mal an, ihr hattet ne gute Idee, dann stellen sich nach und nach diese Erfolge ein. So was jetzt passiert ist ja, dass oftmals dieser diese Prozesse Wochen dauern. Und über diese mehreren Wochen ist 1 immer prägnant in unserem Bewusstsein, nämlich der Stressfaktor. Ich muss was Neues machen, ich fühle mich unsicher, ich habe Zusatz auf Aufgaben, ich weiß nicht genau, wie ich es tun soll, ich verstehe vielleicht auch den Nutzen dahinter gar nicht und so weiter und diese Faktoren, die sind permanent in den Köpfen eurer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und das sorgt dafür, dass die positiven Effekte, die nach n paar Wochen eintreten, dass die gar nicht mehr wahrgenommen werden. Ich hatte das in meinem Beispiel mit der Software auch so irgendwann, ich glaube es war. Glaube es war fast n halbes Jahr irgendwo später hatten wir n Frühstück, haben da ne Besprechung gemacht und irgendwie kamen wir auf das Thema Software und dann hieß es auf einmal ja also das was wir damals, es war ja doch schon nicht schlecht, weil dann haben wir das ja so und so gehabt und das das war super so und dann hab ich nur gelacht und hab so gedacht ja siehst du. Hab ich euch damals gesagt und hat aber irgendwie keinen interessiert und es war trotzdem irgendwie nur Gemecker. Und das ist der Punkt, das habt ihr ganz oft, dass das nicht wahrgenommen wird, was ihr jetzt versuchen müsst, um das klar in die Köpfe zu kriegen, ist, dass dieses Positive dann auch wahrgenommen wird und es geht nicht darum, sich jetzt hinzustellen, sagen ja guck mal, ich hab euch jetzt diese Idee gebracht, guck mal wie toll ich bin, das wäre das, das ist der falsche Ansatz, sondern es geht darum dem dem. Einzelnen Mitarbeiter zu zeigen, guck mal, diesen positiven Effekt hast. Du jetzt, das kann man durch ganz einfache Sachen machen, indem man einfach sagt, Guck mal, jetzt, wo wir das so machen, jetzt hast du doch ne Zeitersparnis, jetzt schreibst du doch, ich seh jetzt mal als Beispiel in der Software, jetzt schreibst du dein Angebot in 2 Minuten und hast doch vorher wie. Hast du denn da vorher für gebraucht? Sondern Fragen stellen. Das ist immer das Wichtige. Und dann denkt der Mitarbeiter vielleicht drüber nach und sagt Ja, wenn ich so drüber nachdenke, ja weiß ich auch nicht vorher, das waren so bestimmt 10 Minuten für so n Angebot. Ja, und dann kann man sagen, ja ja, ist doch super und jetzt brauchen wir noch 2 Minuten. Ja ist ja super und dann sind wir jetzt ja viel schneller so und dadurch kriege ich das dann so n bisschen in die Köpfe rein. Was ist denn? Eigentlich für n positiver Effekt eingetreten und das gilt für alle Bereiche immer wieder zu gucken was ist dadurch passiert für den Einzelnen, denn ihr müsst immer bedenken, wir als Unternehmer versuchen in der Regel das große Ganze zu sehen, sollten wir zumindest. Wir sehen also unseren Betrieb. Als. Großes Konstrukt und versuchen, das von außen zu betrachten und zu schauen, was ist für diesen Betrieb jetzt das sinnvollste, was müssen wir da jetzt machen? Der Mensch an sich ist aber so eingestellt, dass er erstmal nicht den gesamten Betrieb sieht, sondern er sieht. Er sieht meine Arbeit, mein Aufgabenbereich, mein Schreibtisch, mein Werkbank, mein Bulli, was auch immer. Und da ist so n bisschen der Knackpunkt. Ja, es hilft euch also gar nichts, wenn ihr jetzt nachher sagt, ja super, also durch die Prozesse, die wir jetzt hier verändert haben, haben wir jetzt unsere Gewinnmarge um 2% gesteigert, also das ist richtig toll, weil da sagt der Mitarbeiter sich ja, das ist ganz toll für dich, weil deine Tasche wird voller, aber meiner Tasche hilft das hier erstmal nicht. So, das heißt, da ist also die Frage, wie könnt ihr aus diesem Ding einen Zusatznutzen jetzt tatsächlich für den einzelnen Mitarbeiter, der jetzt damit beteiligt ist? Wie könnt ihr den daraus generieren? Hat er dadurch vielleicht ne Zeitersparnis? Ne Stressersparnis hat er da. Dadurch selbst mehr Geld in der Tasche, das muss die Frage sein, denn nur das führt am Ende ja dazu, dass die Leute beim nächsten Mal, wenn ihr die nächste Änderung bringt. Auch wieder sagt ja OK, da bin ich bereit mitzumachen und das. Ist unser großes Ziel, denn Veränderung. Neuerungen brauchen wir immer. Ihr wisst, dass wir leben in einer extrem schnell wandelnden Welt, wir müssen ja nur noch draußen gucken, was wir gerade alles für Umstände haben und. Ne sehr schnell wechselnde Stimmungslage, auch immer wieder und darauf müssen wir reagieren und das heißt, wir müssen immer agil bleiben, gerade wenn wir n kleineres Unternehmen. Betreiben müssen wir über Agilität eben auch immer wieder. Uns behaupten am Markt immer wieder unsere Position auch verteidigen und das schafft ihr nur, wenn ihr eure Leute mit im Boot habt, weil die braucht ihr, es hilft euch halt nichts, wenn ihr euch tolle Sachen ausdenkt, ihr könnt sie nur umsetzen, wenn eure Leute bereit sind mitzumachen, das heißt überlegt immer wenn ich etwas Neues mache, was hat der einzelne Mitarbeiter, die einzelnen Mitarbeiterinnen, was haben die davon? Wenn ihr das erzeugt. Dann habt ihr n großen Schritt gemacht, dann kriegt ihr die Leute ins Boot und dann, wenn ihr das 2 dreimal hattet, dann ist dieses Vertrauen da und dann wird es einfacher. Es wird trotzdem nie leicht, das ist immer so, es ist nie leicht, aber es wird einfacher, die Dinge umzusetzen, sie schneller umzusetzen, sie schneller in die Köpfe zu kriegen, ne höhere Bereitschaft zu haben im Team, dass diese Dinge umgesetzt werden. Und das ist für euch das A und O. Und das ist unsere Aufgabe als Unternehmerinnen und Unternehmer, genau das zu erzeugen. Das hat was mit der Betriebskultur zu tun, das hat was mit euch als Führungspersönlichkeit zu tun, und das ist einer der wesentlichen Punkte, die einen erfolgreichen, dauerhaft erfolgreichen und guten Unternehmer aus meiner Sicht ausmacht. Wir müssen immer wieder unsere eigene Persönlichkeit entwickeln, wir müssen unsere Unternehmen. Unternehmerischen Fähigkeiten immer weiterentwickeln und dadurch schaffen wir es. Die Menschen wirklich soweit hinter uns zu bringen und anzuleiten und zu führen, dass sie sagen, Jawohl, der hat Ahnung von dem, was er. Erzählt und deswegen machen wir das auch mit und deswegen könnt ihr nachher dann eben auch ein insgesamt dauerhaft erfolgreichen Betrieb führen und das ist erstmal n ganz wichtiger Punkt, wo ich glaube, wenn ich ins Handwerk gucke, wenn ich bei kleinen, inhabergeführten Unternehmen gucke, wo es oft hakt und hapert, weil einfach die Einstellung da nicht passt, weil ne große Skepsis da ist, weil die Chefin oder der Chef wird als inkompetent wahrgenommen von den Mitarbeitern. Weil viele Mitarbeiter glauben, ich schmeiß das doch hier sowieso alleine und. Ist halt n Problem und da müsst ihr eben ansetzen. Das könnt ihr, wenn ihr diese Schritte, die ich jetzt heute zusammengefasst habe, wenn ihr, wenn ihr die so n bisschen beherzigt, dann könnt ihr damit n großen Effekt erzielen, der euch in eurem Handeln und eurem Erfolg sehr schnell vorwärts bringen wird plus. Es macht einfach auch unglaublich viel Spaß, wenn ihr merkt, meine Leute stehen hinter mir und wenn ihr merkt, die ziehen mit, die haben ne Bereitschaft. Wie gesagt, deswegen sind noch nicht trotzdem nie alle begeistert, wenn ihr was neues macht ist egal, aber wenn ihr merkt, dass diese grundsätzliche Bereitschaft da ist, dass man an einem Strang zieht, dass alle wissen, wir sitzen in einem Boot. Das ist Gold wert, das macht unglaublich viel Spaß und das wünsche ich euch, dass ihr das erfahren dürft, dass ihr das schafft. Dabei wünsche ich euch von Herzen viel Erfolg, wenn ihr Fragen dazu habt oder weitere Anregungen braucht oder Begleitung braucht, dann schaut auf unserer Website vorbei auf kurs.de oder schreibt mir eine E-Mail daniel at auf kurs.de. Und dann können wir uns gerne darüber austauschen. Bis dahin macht. Gut ciao.

Kapitel 3: Arbeitgeberstärken unter der Lupe
Ich erzähle Ihnen sicher nichts Neues, wenn ich Ihnen sage, dass Ihrer Mitarbeitergewinnung nur dann Flügel wachsen, wenn Sie wirklich etwas zu bieten haben. Warum ich es trotzdem sage: Weil die traurige Wahrheit ist, dass vielen Inhabern von kleinen Unternehmen und Handwerksbetrieben das immer noch nicht in letzter Konsequenz klar ist. Daher auch das obige Beispiel einer Stellenanzeige.
Machen wir einen kurzen Test: Glauben Sie, dass dies Argumente für gute Arbeitgeber sind?
- leistungsgerechte Vergütung
- Weihnachtsgeld
- 4-Tage-Woche
- angenehmes Betriebsklima
- Jobsicherheit (unbefristete Verträge)
- steuerfreier Geschenk-Gutschein
- Betriebsfeste
Klingt alles gut, oder? Aber:
Das sind alles KEINE Argumente,
mit denen Sie Top-Fachkräfte gewinnen!
Überlegen Sie mal, wie viele der oben genannten Punkte Sie schon selbst in Stellenanzeigen geschrieben oder bei Kollegen gesehen haben. Wahrscheinlich kennen Sie alle auswendig. Eben hier fängt das Problem an: Das, was alle bieten, ist kein Vorteil für Sie!
Im Jahr 2018 hielt ich einen Vortrag zur Mitarbeitergewinnung in der Handwerkskammer Osnabrück. Im Vorfeld wurde mir eine aktuelle Umfrage an die Hand gegeben. Die HWK hatte ihre Mitgliedsbetriebe befragt, welche Arbeitgeber-Vorteile sie bereits anbieten.
Als sie verstanden, was das bedeutete, waren die Ergebnisse für viele Vortragsteilnehmer ernüchternd:
66 % zahlten Urlaubs- bzw. Weihnachtsgeld
57 % bezahlten übertariflich
85 % hatten eine gute Werkzeug-/Fahrzeugausstattung
44 % boten flexible Arbeitszeiten
usw.
Das war wohlgemerkt bereits im Jahr 2018! Würde man die gleiche Umfrage heute starten, wären die Zahlen noch deutlicher. Denn viele „Vorteile“ sind heute keine mehr – sie gehören zum Standard.
Seit Jahren leben wir in einem Arbeitnehmermarkt, in dem Fachkräfte sich ihren Job aussuchen können. Wenn Sie fragen, wie viele der kleinen Unternehmen heute zum Beispiel steuerfreie Gehaltsextras bieten, bekommen Sie Antworten jenseits der 70 %.
Das kann also nicht mehr Ihr Top-Argument sein, um Spitzenkräfte in Ihren Betrieb zu lotsen. Doch nicht verzagen: Sie finden Wege, wenn Sie wollen!
[Ende des Textauszugs aus dem Buch]
Beispiel 4-Tage-Woche
Wir haben heute das Problem, dass ganz viele Vorteile keine mehr sind. Das erzähle ich auch gerne auf Vorträgen und Workshops zur Mitarbeitergewinnung.
Aktuell ist die 4 Tage Woche im Handwerk zum Beispiel ein Vorteil. Doch ist sie das auch in zehn Jahren noch? Wer diese vor fünf oder acht Jahren eingeführt hat, der hatte einen deutlich größeren Vorteil in der Mitarbeitergewinnung. Einfach, weil er ganz allein war! Heute ist es immer noch ein Vorteil, aber es ist nicht mehr das schlagende Argument. Dazu nutzen die 4-Tage-Woche einfach schon zu viele Handwerker und inhabergeführte Betriebe.
Was heißt das jetzt für uns?
Wir müssen gucken, wo wir noch Vorteile finden, mit denen wir Mitarbeiter finden können. Überlegt mal:
Was sind eigentlich die Themen, die meine Mitarbeitenden auch wirklich interessieren?
Da könnt ihr in eurem Betrieb anfangen und nachfragen: Was beschäftigt euch eigentlich? Was stört euch? Was würdet ihr euch wünschen?
Daraus kann man sehr viel für die Mitarbeitersuche ableiten.
Welche Charaktere ziehe ich an?
Was ich noch viel wichtiger finde, ist zu überlegen, welche Charaktere ich anziehe. Egal mit welcher Stärke ihr euch gerade beschäftigt. Als Beispiel nehmen wir das Thema „Top-Bezahlung“.
Ich bin überhaupt kein Freund davon eine Spitzenbezahlung oder sonstige Gehaltsdinge in den Vordergrund zu stellen. Ich würde sie schon bringen, aber ich würde sie immer später mit einfließen lassen (auf der Job-Website). Ihr bekommt natürlich Leute, wenn ihr am besten bezahlt. Wir haben tatsächlich auch einen Handwerksbetrieb in der Kundschaft, die sehr stark über Bezahlung in ihren Stellenanzeigen wirbt. Das funktioniert.
Aber es hat natürlich den Nachteil, dass ihr euch damit Charaktere ins Haus holen könntet, die eine Söldnermentatlität haben. Mein Ziel als Unternehmer wäre es nie Leute nur wegen des Geldes zu mir zu holen. Das Geld ist ein Faktor (es ist auch ein wichtiger Faktor) aber nicht nur wegen des Geldes sollen sie zu mir kommen. Neue Mitarbeiter sollen sich mit den Werten identifizieren können, für die wir stehen. Sie sollen bei uns anfangen, weil sie das Gefühl haben, dass wir ihnen einen guten Arbeitsplatz bieten.
Weiche Faktoren sind oft wirksamer
Da sind wir jetzt beim Knackpunkt: Das eine sind harte Faktoren wie der steuerfreie Gutschein. Das andere sind die weichen Faktoren. Die sind oft entscheidend. Darum gilt es sich darüber Gedanken zu machen.
Was haben wir zu bieten auf einer emotionalen Ebene?
Es reicht eben nicht zu sagen „Wir haben ein angenehmes Betriebsklima“. Das behauptet jeder von sich. Die entscheidende Frage ist ja: Was heißt angenehmes Betriebsklima bei euch?
Hinterfragt, für welche Werte Ihr einsteht als Betrieb. In der heutigen Welt wird immer mehr polarisiert. Das zeigt auch, dass es den Menschen heute wichtig ist für etwas zu stehen. Genau das darf man auch als Unternehmen. Das bringt gewisse Risiken. Aber die müssen wir eingehen, wenn wir uns als Arbeitgeber klar positionieren wollen.
Wenn ihr jetzt aber an eure Stellenanzeige an eure Job Website oder was auch immer denkt, dann können schwache Arbeitgeberstärken wie ein steuerfreies Gehaltsextra nicht Euer Ansatz sein. Damit zieht ihr keine Top-Kraft hinterm Ofen hervor. Damit bekommt ihr keine Top Azubis. Das heißt, wir müssen uns was anderes ausdenken. Das sind heutzutage oft die weichen Faktoren, über die wir in der Mitarbeitersuche punkten können.
Es kommt nicht auf das WAS an, sondern darauf DAS!
Viele Wege führen nach Rom. Es geht in der Mitarbeitergewinnung immer darum, dass jeder Topf den passenden Deckel findet. Die Menschen, die woanders nicht richtig aufgehoben sind, sich aber bei uns wohlfühlen könnten. Die erreicht ihr, indem ihr ein klares Arbeitgeberstärken-Profil erarbeitet.
Was ist das was uns einzigartig macht, was uns von anderen unterscheidet?
Mit der Antwort auf diese Frage könnt Ihr erfolgreich in die Mitarbeitergewinnung einsteigen. Dabei viel Spaß und gute Erkenntnisse! 🙂
Über den Autor

Daniel Dirkes
Daniel Dirkes ist deutschlandweit anerkannter Handwerk-Experte. Er hat ein Buch, sowie über 70 Fachartikel veröffentlicht und Vorträge vor tausenden von Handwerksbetrieben gehalten.
Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Auf Kurs GmbH. Seit 2005 hat er über 200 Handwerksbetrieben in Fragen der Strategie, Marketing und Mitarbeitergewinnung beraten.
Zudem führt er mit der Concept Reitplatzbau GmbH & Co. KG selbst ein Bauunternehmen.
In seinem Podcast "Unternehmerfreuden" berichtet er aus dem Alltag inhabergeführter Betriebe:
HÖREN, LESEN, MEHR WISSEN
BUCH
Top-Mitarbeiter (statt irgendwen) finden. Ein neuer Blick auf die Mitarbeitergewinnung.

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PODCAST
Hört rein in den „Unternehmerfreuden“ Podcast von und mit Daniel Dirkes: