Weniger erreichbar sein. So klappt es.
Weniger erreichbar sein. So klappt es.

Das Problem:
Am Wochenende schafft man das, was eigentlich in der Woche erledigt sein sollte. 12 Stunden Tage gehören zum Normalzustand. Und das alles, weil wir (insgeheim) glauben, dass unser Betrieb untergeht, wenn wir nicht ständig für alle(s) erreichbar sind.
Die Lösung:
…liegt nicht in Tools und Strategien für mehr Freiräume. Die kennen Unternehmer längst. Die Lösung liegt im „Vertrauen“. Wir dürfen uns trauen stundenweise oder tagesweise nicht erreichbar zu sein. Wir dürfen darauf vertrauen, dass unsere Mitarbeiter, unser Betrieb das aushält – und überraschenderweise sogar besser läuft!


Freiräume: Wie es Euch gelingt weniger erreichbar zu sein - und der Betrieb trotzdem besser läuft
Jetzt reinhören in den Unternehmerfreuden Podcast:
Überblick
Viele von uns kennen das: Erst am Wochenende finden wir endlich die Ruhe, um Liegengebliebenes aufzuarbeiten. Ein befreundeter Elektromeister erzählte mir neulich genau das – und brachte mich damit zum Nachdenken. Denn was bedeutet das eigentlich? Dass unser Alltag so vollgestopft ist, dass produktives Arbeiten nur noch außerhalb der eigentlichen Arbeitszeit möglich ist?
Das eigentliche Problem: Wir glauben ohne uns läuft nichts
Für viele Handwerksbetriebe scheint es der Normalzustand zu sein: 12-Stunden-Tage, Wochenendarbeit, ständig erreichbar. E-Mails, Anrufe, WhatsApp-Nachrichten – alles prasselt ununterbrochen auf uns ein. Und obwohl wir wissen, dass wir „mal am Betrieb arbeiten“ müssten, fehlt uns genau dafür die Zeit.
Aber warum?
Nicht, weil wir nicht wissen, wie es geht. Sondern weil wir es uns nicht zutrauen, uns wirklich rauszunehmen.
Der erste Schritt: Nicht erreichbar sein – ganz bewusst
Wir reden viel über Tools, Zeitmanagement, Strukturen. Aber der entscheidende Punkt ist: Mut. Der Mut zu sagen: „Ich bin jetzt mal nicht erreichbar.“ Einfach mal das Handy abgeben, E-Mails schließen, WhatsApp aus. Für zwei Stunden. Oder für einen ganzen Vormittag.
Und dann: dem Team klar kommunizieren, dass man in dieser Zeit nicht zur Verfügung steht. Nicht aus Trotz oder Desinteresse, sondern um sich gezielt wichtigen Aufgaben widmen zu können. Das ist keine Schwäche – das ist Führung.
Die größte Angst: „Ohne mich geht alles schief!“
Viele Unternehmer denken: Wenn ich nicht erreichbar bin, bricht alles zusammen. Aber Hand aufs Herz – wenn das wirklich so wäre, dann habt ihr ein viel größeres Problem. Denn was passiert, wenn ihr mal wirklich krank seid oder ausfallt?
In den meisten Fällen ist diese Angst unbegründet. Wer es ausprobiert, stellt oft überrascht fest: Das Team regelt vieles eigenständig – manchmal sogar besser als gedacht.
Verantwortung übertragen – und Mitarbeiter wachsen lassen
Klar, am Anfang ist Unsicherheit da – im Team und bei einem selbst. Doch genau das eröffnet Chancen:
Manche Mitarbeiter übernehmen Verantwortung, von denen man es nicht erwartet hätte.
Fehler passieren – aber genau daraus entsteht Lernen und Entwicklung.
Das Vertrauen im Team wächst, die Bindung zum Unternehmen wird stärker.
Wichtig ist nur: Konsequent sein. Keine ständige Rückfrage, keine Bewertung im Nachhinein. Zuhören, begleiten, nachfragen – aber nicht kontrollieren.
Was weniger Erreichbarkeit bewirkt: Mehr Klarheit, mehr Fokus, mehr Zeit
Wer regelmäßig fokussiert und ungestört arbeiten kann, erreicht mehr – und zwar in kürzerer Zeit. Der Stress sinkt, die Effizienz steigt. Und plötzlich entstehen sie: Freiräume. Für Strategien. Für Entwicklung. Für das Leben außerhalb des Betriebs.
Fazit: Traut euch!
Wenn du das Gefühl hast, dein Betrieb könne keine Stunde ohne dich funktionieren, dann ist genau jetzt der Moment, etwas zu ändern. Fang klein an – mit festen Zeitfenstern. Mach klare Ansagen. Zieh es durch.
Denn: Die positiven Effekte auf dich, dein Team und dein Unternehmen lassen nicht lange auf sich warten.
Wie sieht es bei Dir/Ihnen aus? Hast du schon den ersten Schritt gemacht? Oder hält dich noch etwas zurück? Schreib mir gerne – ich freue mich auf den Austausch!
Über den Autor

Daniel Dirkes
Daniel Dirkes ist deutschlandweit anerkannter Handwerk-Experte. Er hat ein Buch, sowie über 70 Fachartikel veröffentlicht und Vorträge vor tausenden von Handwerksbetrieben gehalten.
Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Auf Kurs GmbH. Seit 2005 hat er über 200 Handwerksbetrieben in Fragen der Strategie, Marketing und Mitarbeitergewinnung beraten.
Zudem führt er mit der Concept Reitplatzbau GmbH & Co. KG selbst ein Bauunternehmen.
In seinem Podcast "Unternehmerfreuden" berichtet er aus dem Alltag inhabergeführter Betriebe:
HÖREN, LESEN, MEHR WISSEN
BUCH
Top-Mitarbeiter (statt irgendwen) finden. Ein neuer Blick auf die Mitarbeitergewinnung.

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